Lebensversicherung verkaufen – eine gute Option
posted am: 15 August 2019
Eine Möglichkeit, kurzfristig an Geld zu kommen, ist, seine private Lebens- oder Rentenversicherung zu verkaufen. Jedoch müssen einige Bedingungen erfüllt sein, beispielsweise:
- Der Vertrag muss schon einige Jahre laufen.
- Die Versicherungspolice muss einer Versicherungsgesellschaft unterstehen, die von der deutschen Finanzaufsicht überwacht wird.
- Der Rückkaufswert muss ausreichend hoch sein.
Lebensversicherung verkaufen - der Ablauf
Der Versicherungsvertrag wird von einem Policenankäufer geprüft. Stimmen die Voraussetzungen, wird der Betrag ausgezahlt. Durch den Policenverkauf wird meistens ein höherer Betrag ausgezahlt, als bei einer Vertragskündigung direkt bei der Versicherungsgesellschaft. Nicht selten werden 2 bis 4 Prozent mehr ausgezahlt.
Wird das Geld für große Investitionen gebraucht und kann kurzfristig nicht zurückgezahlt werden, so ist der Verkauf der Lebensversicherung lohnenswert. Wird nur kurzfristig Geld benötigt, sind andere Alternativen besser geeignet. Bei Versicherungsverträgen, die erst ab 2005 unterzeichnet wurden, werden auf den Gewinn des Verkaufs Steuern fällig. Rürup- und Riesterrenten, Betriebsrenten sowie Risikolebensversicherungen können nicht veräußert werden.
Lebensversicherung verkaufen muss gut überlegt sein
Bevor der Gedanke an den Verkauf der Lebensversicherung aufkommt, sollten wirklich alle anderen Alternativen geprüft werden. Nicht selten haben alte Verträge eine gute Rendite und sollten deshalb besser weitergeführt werden. Soll die Lebensversicherung dennoch verkauft werden, so sollte in den Versicherungsunterlagen nach dem Rückkaufswert oder dem Vertragsguthaben geschaut werden, ob der Wert ausreichend ist.
Wurde eine Entscheidung getroffen, so ist es ratsam, mehrere Angebote von verschiedenen Policenankäufern einzuholen. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, ob die Hinterbliebenen im Todesfall noch abgesichert sind oder ob der Abschluss einer Risikolebensversicherung notwendig ist.
Generell laufen Lebensversicherungen über viele Jahre – meistens sogar Jahrzehnte, um etwas für die Altersvorsorge zu tun. Meistens kommt es im Leben anders als man denkt und die Reserven müssen früher angegriffen werden. Die Versicherungskündigung stellt dabei die schlechteste aller Möglichkeiten dar. Wurde mit dem Versicherungsvertrag schon ausreichend Geld angespart, so ist der Policenverkauf die bessere Alternative. In der Branche hat sich ein sogenannter Zweitmarkt entwickelt, der sich darauf spezialisiert hat, Versicherungspolicen anzukaufen und den Rückkaufswert auszuzahlen. Generell wird hierbei ein höherer Betrag ausgezahlt, als es bei einer Kündigung der Fall wäre.
Für wen eignet sich der Policenverkauf?
Wird noch vor Beendigung des Versicherungsvertrages die Police verkauft oder Geld entnommen, so wird immer draufgezahlt – auch beim Policenverkauf. Das liegt daran, dass auf die Garantieverzinsung verzichtet wird sowie Überschüsse und Boni wegfallen. Deshalb sollte sich für diese Entscheidung Zeit gelassen werden. Für die Prüfung von Alternativen sollte sich auch Zeit genommen werden.
Wird nur kurzfristig Geld gebraucht, kommt auch die Beleihung der Police in Frage. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Police für eine bestimmte Zeit beitragsfrei stellen zu lassen. Diese Alternative stellt dann eine gute Lösung dar, wenn die Police noch eine gute Rendite besitzt.
Teilen